Eine der einfachsten und zugleich effektivsten Maßnahmen für mehr Speed und somit mehr Spaß in Lightroom, ist die Verwendung einer schnellen Festplatte. Die große Frage ist: "Welche?", bzw. worauf du bei der Auswahl der Festplatte(n) für Lightroom achten solltest. In diesem ultimativen Artikel gebe ich dir konkrete Empfehlungen für zahlreiche Situationen. Außerdem werden wir uns einige Fälle anschauen, bei denen du dir das Geld für die teurere Festplatte sparen kannst. Los geht's!
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Wo genau bei Lightroom spielt die Festplatte eine Rolle?
Für flüssiges Arbeiten im Bibliothek-Modul und schnelles Starten von Lightroom ist eine schnelle Festplatte als Aufbewahrungsort für die Vorschauen und Katalog besonders wichtig. Die Zugriffszeit der Festplatte wirkt sich außerdem primär im Entwickeln-Modul aus.
Eine performante SSD bringt spürbare Verbesserung in beiden Kategorien und ist wärmstens zu empfehlen.
Klarheit im Dschungel der Anschlüsse
Zuerst einmal möchte ich für etwas Klarheit bzgl. der ganzen Anschlüsse sorgen, damit du später die für dich richtige Empfehlung herauspicken kannst. Vielleicht bist du selber von den vielen Bezeichnungen verwirrt, denen man heutzutage begegnet - USB 2.0, USB 3.0, USB 3.1, USB 3.1 Gen 1, USB 3.1. Gen 2, Thunderbolt 1, Thunderbolt 2, Thunderbolt 3 und inzwischen auch USB 3.2 Gen 1, USB 3.2 Gen 2 sowie USB 3.2 2x2! Wahnsinn, oder?
Folgende Tabelle gibt eine erste, gute Orientierung im Chaos der USB-Anschlüsse.
Bei den obigen Geschwindigkeiten handelt es sich um Brutto-Werte, welche in der Praxis nicht erreicht werden.
Hier sieht man auch die theoretischen Datenübertragungsgeschwindigkeiten in Gb/s sowohl von USB- als auch von Thunderbolt-Anschlüssen grafisch dargestellt.
Momentan ist Thunderbolt 3 allen anderen Anschlüssen deutlich überlegen. Demnächst kommt aber auch USB 4 auf den Markt, der auf der Thunderbolt-Architektur basiert und genauso schnell wie Thunderbolt 3 sein soll.
Die Anschlussform bzw. die Stecker-Typen
Momentan gibt es zwei gängige Stecker-Typen - USB-A und USB-C.
USB-A
Beim USB-A-Stecker geht es um den "klassischen" USB-Stecker, den man von früher kennt und bei dem man aufpassen muss, wie herum man ihn einsteckt. Er kann schwarz (USB 2.0), blau (USB 3.0) oder rot (USB 3.1) sein und ermöglicht entsprechende Geschwindigkeiten bis maximal 10 Gb/s, was USB 3.1 entspricht.
USB-C
Die Zukunft gehört aber definitiv dem USB-C-Stecker bzw. der USB-C-Schnittstelle. USB-C ist kleiner, vielseitiger, verdrehsicher (man muss beim Einstecken nicht auf oben/unten aufpassen) und ermöglicht höchste Datenübertragungsgeschwindigkeiten.
Achtung! USB-C bezeichnet nur die Schnittstelle bzw. den Stecker-Typen, aber sagt nichts über die genaue Geschwindigkeit aus. Es kann auch sein, dass ein USB-C-Kabel nur eine USB 2.0 Geschwindigkeit aufweist.
USB-C und Thunderbolt 3
Thunderbolt ist der Markenname der Hardwareschnittstelle, die von Intel in Zusammenarbeit mit Apple entwickelt wurde. Thunderbolt 3 bietet, wie oben im Balkendiagramm zu sehen, die aktuell schnellste Geschwindigkeit. Erfreulicherweise verwendet Thunderbolt 3 den USB-C-Anschluss.
Eine Festplatte mit USB-C-Stecker und USB 3.1 wird also an einem Computer mit Thunderbolt 3 funktionieren. Allerdings wird eine Thunderbolt 3 Festplatte an einem Computer mit USB 3.1 nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Die richtige Festplatte für Lightroom für unterwegs
Nach dem kurzen Exkurs bezüglich der diversen Anschlüsse, geht es jetzt direkt zur Sache bzw. zu den Festplatten-Empfehlungen.
Fall #1: Bearbeitung am Laptop, Festplatte als Zusatzsicherung
Der erste, sehr gängige Fall ist, wenn du unterwegs vom leistungsstarken Laptop (auf seiner internen SSD) arbeitest und eine Festplatte benötigst, die deine Arbeit zusätzlich sichert, falls mit dem Laptop etwas passieren sollte.
Du brauchst also eine robuste Festplatte, die dich nicht im Stich lässt, aber nicht besonders schnell sein muss, da du dort nur eine Sicherung speicherst.
Meine Empfehlung wäre diese Lacie Rugged HDD, welche sowohl für Mac als auch für Windows geeignet ist.
Ich nutze seit Jahren eine Lacie Rugged (mit Thunderbolt 2) genau zu diesem Zweck und liebe sie. Jedes mal, wenn ich sie in der Hand nehme oder sie neben meinem (inzwischen alten) MacBook Pro sehe, bereitet sie mir echte Freude. Das Design ist genial. Ich finde es großartig, dass das Kabel integriert ist und sich elegant in der Festplatte verstecken lässt. Man braucht auch zusätzlich keine weiteren Kabel bzw. kein Netzteil. Außerdem ist die Festplatte erstaunlich leise und gleichzeitig schnell für eine HDD. Dazu ist sie dank 2,5 Zoll auch schön kompakt zum mitnehmen.
Die Robustheit von der Lacie Rugged Serie ist legendär und wird seit Jahren von Profi Fotografen und Videografen geschätzt. Das von mir empfohlene Modell ist druck-, stoß- und erschütterungsfest, wasserabweisend und staubdicht.
Meine LaCie Rugged war schon auf vielen Abenteuern mit mir und musste öfters am Flughafen nach der Kontrolle grob in den Rucksack geschmissen oder in vollgestopften Bussen, Zügen und Autos transportiert werden. In diesem Video aus Thailand erscheint sie kurz in der Nebenrolle bei der Präsentation vom Pacsafe als Reisesafe.
Optimalerweise sicherst du deinen kompletten Laptop und nicht nur die Bilder oder den Lightroom Katalog. Achte also darauf, dass die Festplatte mindestens so groß ist, wie deine interne Festplatte.
Sollten dir die maximale Fallbruchsicherheit sowie das schöne Design mit dem integriertem Kabel nicht so wichtig sein, dann kannst du noch etwas Geld sparen und diese Variante von LaCie Rugged (1,2m Fallbruchsicherheit anstatt 3m) bestellen.
Noch mehr Sicherheit
Für noch mehr Sicherheit kannst du eine zweite identische externe Festplatte besorgen. Diese sollte nach Beendigung der (wichtigsten) Arbeiten und deren Sicherung nicht mit dir getragen werden, damit du das Risiko von Diebstahl, Naturkatastrophen, Unfällen o. Ä. ausschließen kannst. Deshalb solltest du sie gut verpackt, per Post zu dir schicken oder in sichere Händen geben, bevor du dich weiter auf die Reise machst.
SD-Karte als Alternative
Wenn dir eine zusätzliche Festplatte zu groß, schwer oder teuer ist, könntest du zumindest nur die extrem wichtigen Daten auf einer SD-Karte speichern und sie verschicken bzw. sicher deponieren. Es gibt inzwischen bezahlbare, hochwertige SD-Karten wie diese, die ich mir neulich geholt habe. Momentan hat man bei 128 Gb das beste Preis-Leistungsverhältnis.
SD-Kartenleser
Wenn dein Laptop über keinen SD-Slot verfügt empfehle ich dir diesen Kartenleser (USB-C). Er ist schnell, kompakt, gut verarbeitet, sieht schick aus und hat ein kurzes Kabel, damit du flexibel bist (z. B. wenn der Nachbarslot mit etwas Klobigem besetzt sein sollte).
Die Alternative mit USB-A-Stecker wäre dieser Kartenleser mit USB 3.0 Geschwindigkeit: Klick <---
Wenn du nicht so ein Fan von Kabeln bist, dann wäre dieser Kartenleser mit beiden gängigen Anschlüssen (USB-A und USB-C) etwas für dich.
Solltest du einen USB-C-Kartenleser benötigen, der auch noch als Adapter mit u. a. USB-A fungieren soll, dann empfehle ich dir den USB-C-Hub von dodocool - top Verarbeitung.
Fall #2: Bearbeitung auf externer Festplatte
Wenn du unterwegs nicht direkt auf der internen Festplatte mit Lightroom arbeitest - beispielsweise, weil du nicht genug Platz hast (mindestens 20% frei) - dann ist es gar kein Problem, effizient mit einer oder mehreren externen Festplatten zu arbeiten. Im Folgenden stelle ich je nach Sicherheitsbedürfnis zwei Varianten vor.
Beachte gerne noch diese zwei Artikel, damit du das Maximum rausholen kannst: 1) Lightroom Vorschauen; 2) Lightroom beschleunigen.
RAID 1 für mehr Sicherheit
Legst du großen Wert auf Sicherheit, dann empfiehlt sich ein mobiles RAID-1-Gehäuse mit einem schnellen Anschluss und zwei top SSDs. Dank RAID 1 werden die Daten automatisch simultan gespiegelt, so dass, wenn mit der einen Festplatte etwas passiert, du deine Daten noch auf der anderen Festplatte hast.
Ich habe mit der Firma inateck gute Erfahrungen gesammelt und würde dir dieses Gehäuse mit u. a. RAID 1 Funktion empfehlen.
Es ist aus Aluminium-Stahl-Legierung mit ausreichend guter Wärmeabfuhr bei SSD-Festplatten, relativ kompakt (da für 2,5 Zoll Platten) und funktioniert (je nach Rechner) ohne Netzteil. Das Festplattengehäuse ist kompatibel sowohl mit Windows als auch mit Mac und ist leicht zu bedienen. Auch über die Anschlüssen muss man sich keine Sorgen machen, weil zwei Kabel mitgeliefert werden - USB-C zu USB-A Kabel für Rechner mit USB-A und ein USB-C zu USB-C Kabel für Rechner mit USB-C. Die maximal mögliche Geschwindigkeit wäre bis zu 10 Gb/s, was USB 3.1 entspräche.
Beachte nur, dass die Festplatten maximal 8 mm dick sein dürfen, damit sie in den "Schubladen" vom Gehäuse passen. Meistens sind die älteren SSD etwas dicker und erst die Neueren haben um die 7 mm Bauhöhe.
Wenn deine SSDs dicker als 7-8 mm sind, dann empfehle ich dir dieses RAID 1 Festplattengehäuse von ICY BOX. Dort passen Festplatten mit bis zu 9,5mm Dicke hinein. Auch mit ICY Box habe ich sehr gute Erfahrungen gesammelt und habe ein dementsprechend hohes Vertrauen in diese Firma. Das Gerät hat eine ähnliche Ausstattung wie das von inateck und sogar noch bessere Bewertungen.
Festplatten für das RAID-1-Festplattengehäuse
Die oben verlinkten RAID-1-Gehäusen benötigen noch die entsprechenden Festplatten. Hierzu empfehle ich dir diese interne SSD: Klick <---
Wenn du nicht zwei gleiche Festplatten im Festplattengehäuse haben möchtest, dann hole dir noch dieses Modell dazu: Klick <--
Schnellste und robusteste externe SSD-Festplatte
Externe und extreme SSD mit Thunderbolt 3
Wenn du ohne die zusätzliche Sicherung durch RAID 1 gut leben kannst, dann empfehle ich dir einfach die schnellste und robusteste SSD-Festplatte zu nutzen, welche dein Budget zulässt. Weiter oben im Artikel bei Fall #1 habe ich bereits von der LaCie Rugged Serie geschwärmt und auch bei diesem Fall #2 kann ich dir an erster Stelle ein extrem performantes Modell aus dieser Serie empfehlen.
Und zwar https://amzn.to/3L4dNkK, welche Widerstandsfähigkeit gegen Wasser (IP67), Fallschutz aus bis zu 3 m Höhe sowie Druckfestigkeit bis zu einem Überfahrgewicht von 2 t hat! Sie kann also bis zu 30 Minuten, bis zu 1 Meter Tiefe im Wasser unbeschadet überstehen sowie von einem schweren Auto überfahren werden oder aus Versehen problemlos aus bis zu 3 Metern Höhe herunterfallen, ohne dass deinen Daten etwas passiert!
Zusätzlich zu der beeindruckenden Robustheit ist sie dank Thunderbolt 3 auch extrem schnell. Schneller als eine Menge interner Festplatten! Und das Ganze eine Hand groß! Ein absolutes Beast und darum ein sehr empfehlenswertes Modell!
Übrigens, man bekommt beim Kauf auch ein einmonatiges gratis Abo für alle Apps von Adobe Creative Cloud.
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Externe und sehr schnelle SSD-Festplatte mit USB-C und USB-A
Wenn dein Computer kein Thunderbolt 3 Anschluss unterstützt, würde ich dir aktuell zwei Modelle je nach Vorlieben empfehlen.
Mehr Geschwindigkeit und etwas weniger Robustheit
Diese tolle SSD-Festplatte von SanDisk ist super schnell und immer noch ziemlich robust (IP55 sowie Fallsicherheit aus bis zu 2 Metern). Sie wird sowohl mit einem USB-C- als auch mit einem USB-A-Kabel geliefert und ist außerdem sowohl für Windows als auch für Mac geeignet. Zudem ist sie nicht nur schön kompakt, sondern gehört meiner Meinung nach zu den schicksten Festplatten auf dem Markt.
Mehr Robustheit und etwas weniger Geschwindigkeit
Wenn du mehr Wert auf Robustheit legst und ggf. etwas weniger Geschwindigkeit in Kauf nehmen kannst, dann wäre diese SSD-Festplatte von LaCie meine Empfehlung. Sie ist immer noch sehr schnell, erreicht aber nicht die Geschwindigkeit der obigen SSD von SanDisk, dafür ist sie widerstandsfähiger (IP67) und etwas günstiger. Auch dieses Modell ist für Win und Mac geeignet und kann an jedem Anschluss verwendet werden, da im Lieferumfang USB-A- und USB-C-Kabel enthalten sind. Als kleines Goodie bekommt man beim Kauf ein kostenloses einmonatiges Abo für alle Apps der Adobe Creative Cloud.
Denke an das Backup!
Wenn du unterwegs nur auf einer externen Festplatte deine Daten bearbeitest und speicherst wie bei diesem Fall #2, so lege ich dir ein Backup wärmstens ans Herzen. Egal wie robust die externe SSD-Festplatte sein mag, es kann immer passieren, dass sie geklaut wird, defekt oder irgendwie kaputt geht. Dann wäre möglicherweise alles verloren!
Daher macht eine zweite Festplatte als Backup viel Sinn. Allerdings kannst du dir natürlich das Geld für eine top SSD sparen und der Empfehlung vom Fall #1 über eine robuste Festplatte mit akzeptabler Geschwindigkeit für wenig Geld, folgen. Wenn du hohen Wert auf Sicherheit legst, lies unbedingt auch noch den dortigen Abschnitt "Noch mehr Sicherheit".
Denke an die Verschlüsselung
Für viele selbstverständlich, aber trotzdem eine kleine Erinnerung: Wenn du unterwegs mit einer oder mehreren externen Festplatten arbeitest - sei es auch nur als Backup - solltest du dafür sorgen, dass niemand, der wie auch immer sich Zugriff auf deine Festplatte(n) verschafft, an die gespeicherten Daten kommt. Das Funktioniert per Verschlüsselung.
Manche der hier empfohlenen Festplatten bieten von sich aus eine Verschlüsselungsoption an. Wenn nicht, geht es unkompliziert auch anderweitig.
Unter Mac kann man seine Festplatten beispielsweise mit dem Festplatten-Dienstprogramm ohne zusätzliche Software sicher verschlüsseln. Hier eine Anleitung.
Den Windows-Nutzern steht z. B. die kostenlose Software VeraCrypt zur Verfügung. Hier eine Anleitung, wie damit die Festplatten verschlüsselt werden.
Die richtige Festplatte für Lightroom für stationäres Arbeiten
Grundsätzlich bevorzuge ich eine interne SSD-Fesplatte da sie in der Regel sehr schnell ist und keinen zusätzlichen Platz auf dem Schreibtisch einnimmt. Je nach Computer kann man auch mehrere interne SSDs verwenden.
Was die HDD angeht, sollte es inzwischen bei jedem angekommen sein, dass diese Festplatten einfach eine alte Technologie repräsentieren, die keine Vorteile gegenüber SSD haben und definitiv durch SSD ersetzt werden sollten, um eine stark spürbare Performance in Lightroom zu erfahren.
Interne SSD für Lightroom
Ich werde oft nach einer Computer-Kaufberatung gefragt und obwohl ich keine gebe, gebe ich zumindest den Tipp, dass eine SSD ein Muss ist und, was die Größe angeht, reicht meistens eine interne SSD-Festplatte mit 1 TB. Je nach Datenmenge braucht man bei einem durchdachten Workflow nicht unbedingt mehr Speicherplatz. Mehr Platz ist zwar natürlich besser, aber wenn das Budget knapp ist, dann lieber 1 TB nehmen und den Rest wo anders investieren. 500 GB können auch funktionieren, aber man stößt heutzutage schnell an die Grenzen, zumal man darauf achten muss, dass immer mindestens 20% frei sein sollen, damit Lightroom gut funktioniert.
M.2 SSD
M.2 ist ein relativ neuer Anschluss-Typ, der auf dem Vormarsch ist und sich höchstwahrscheinlich auch für die nahe Zukunft durchsetzten wird. Dank ihm kann man ultra schnelle (sogar mehrfach schneller als gewöhnliche SSDs) und äußerst kompakte Festplatten anbieten.
Wenn also hardwaretechnisch kompatibel (man kann sich manchmal auch mit Adaptern behelfen), dann empfehle ich eine schnelle M.2 SSD, die das neue NVMe Protokoll unterstützt. Konkret würde dieses M2. SSD Pro Modell von Samsung auch den anspruchsvollsten Bedürfnissen gerecht werden.
Etwas günstiger mit etwas weniger Leistung, aber immer noch mit einer brachialen Datenübertragungsgeschwindigkeit wäre dieses Model ebenso von Samsung.
Informiere dich aber vorher genau, ob sich bei dir eine solche SSD nachrüsten lässt!
Interne SSD mit SATA-Anschluss
Wenn der M.2-Anschluss bei deinem Computer nicht möglich ist und du demnächst keinen Neukauf planst, dann empfehle ich dir diese schnelle interne 2,5 Zoll SATA SSD von SanDisk. Damit wirst du richtige Beschleunigung gegenüber einer HDD merken.
Externe SSD für Lightroom
Wenn du stationär auf externe(n) Festplatte(n) arbeiten musst, dann gibt es auch hierzu exzellente Möglichkeiten. Schau dir dazu den Abschnitt "Fall #2: Bearbeitung auf externer Festplatte" an, wo du Erklärungen mit konkreten Empfehlungen findest.
Festplatte(n), wenn es nicht auf die Geschwindigkeit ankommt
Beim dritten und letzten großen Bereich zum Thema Lightroom und Festplatten geht es um Festplatten zum Archivieren oder anderes gelegentliches stationäres Arbeiten, bei dem es nicht auf die Geschwindigkeit ankommt und die Festplatten nicht intensiv (weder oft noch viel) benutzt werden.
Beispielsweise kannst du die fertigen Projekte (Shootings) gleichzeitig auf 2-3 Festplatten auslagern und sichern. Diese Festplatten müssen und sollen nicht ständig an deinem Rechner angeschlossen sein. Sie werden in ihrem ganzen Leben vielleicht ein paar Hundert Mal für ein paar Minuten oder wenige Stunden laufen.
Wichtig wäre in diesem Fall, dass du die Daten auf mindestens zwei Festplatten hast! Für noch mehr Sicherheit kann man den Inhalt auch auf einer dritten Festplatte an einem sicheren Ort außerhalb von Zuhause bzw. vom Büro aufbewahren.
Eine einfache Strategie für die Auswahl der Festplatten
Für solche Zwecke habe ich eine einfache Strategie. Du gehst auf Amazon und filterst nach internen 3,5 Zoll HDD-Festplatten mit mindestens 4 Sternen und einem bekannten Namen wie Seagate, WD, Toshiba etc. (keine NoName China-Ware). Daraus suchst du dir zwei (oder drei) Verschiedene mit vielen und sehr guten Bewertungen aus, die dazu auch sehr günstig sind.
Hier direkt eine Liste: Klick <---
Nicht so viel Zeit verschwenden
Mach nicht den Fehler und vergleiche, überlege, recherchiere zusätzlich noch zu lange! Ich erkläre dir warum:
Grundsätzlich wird es immer irgendwelche negativen Kommentare und Bewertungen auch zu den besten Festplatten geben. Manchmal aus absurdesten Gründen. Alle Hersteller in dieser Preisklasse kochen nur mit Wasser. Die Unterschiede sind also marginal. Es kann sein, dass irgendwann eine Baureihe Defekte o. Ä. aufgewiesen hat, aber dann würde sie es nicht schaffen, zahlreiche überwiegend positive Bewertungen zu sammeln. Wenn du einen namhaften Hersteller aussuchst, vermeidest du zudem unangenehme Überraschungen.
Warum klassische HDD-Festplatten?
Momentan bieten klassische 3,5 Zoll große, interne HDD-Festplatten das beste Preis-Leistungsverhältnis für Archivierungszwecke oder gelegentliches stationäres Arbeiten. Man bekommt locker für einen zweistelligen Betrag 4 TB an Speicherplatz. Die Größe und Geschwindigkeit spielen hier keine wichtige Rolle. Ebenso, dass sie nicht zu den Leisesten gehören.
Wie geht es weiter mit den "nackten" HDDs?
Du hast dich als aufmerksamer Leser wahrscheinlich gefragt, was du mit "nackten" internen Festplatten tun sollst, wenn die nicht im Rechner oder im NAS-System aufbewahrt werden? Gerne erkläre ich dir die weiteren Schritte dieser simplen Vorgehensweise.
Die kurze Geschichte
Die nackten Festplatten steckst du in eine doppelte Festplatten-Dockingstation (ähnelt einem Toaster), damit du sie beschreiben kannst. Danach bewahrst du sie in einem schicken Festplattenkoffer oder in einzelnen Hüllen auf. Solltest du sie wieder brauchen - einfach rausholen, in den "Toaster" tun und nach Erledigen wieder zurück verstauen.
Die ausführliche Geschichte
Du brauchst einen "Toaster"
Die aus meiner Sicht praktischste Variante, um die Festplatten zu benutzen, stellt eine sogenannte Dualschacht-Festplatten-Dockingstation dar. Sie ist per Kabel mit dem Rechner verbunden und man steckt die nackten Festplatten einfach in die Schachte ein - fast wie eine Scheibe Brot in einen Toaster. Danach erscheinen die HDD im System als Laufwerke, die man ganz normal verwenden kann, wie zum Beispiel die fertigen Fotoshootings auf die Festplatten verschieben oder ein altes Foto-Projekt "rausholen".
Ich empfehle dir diese Festplatten-Dockingstation von inateck. Sie hat einen klassischen USB-A-Anschluss und ist Mac- und Windows-kompatibel.
Alternativ kannst du dir auch den Nachfolger mit dem neueren Chipsatz und schicken Aluminium-Gehäuse holen.
Hast du einen Rechner mit USB-C-Anschluss, wäre das meine Empfehlung (ebenso für Win und Mac): Klick <---
In unserem Fall ist die Geschwindigkeit zweitrangig, dennoch können bei Bedarf auch nackte 2,5 Zoll SSD-Festplatten eingesteckt werden (in die selben Schachte wie die größeren 3,5 Zoll Festplatten), die dann von mindestens USB 3.0 Datenübertragungsgeschwindigkeit profitieren.
Beide Festplatten mit identischen Inhalten "bestücken"
Diese Festplatten-Dockingstationen haben sogar auch eine Offline-Klonfunktion, so dass du ohne die Unterstützung vom Rechner aus der einen Festplatte einen Klon bzw. eine Kopie der Anderen per Knopfdruck erstellen kannst. Das dauert jedoch eine Weile und wenn man es öfters macht, dann wird man die Daten wahrscheinlich eher manuell per Copy-Paste oder per Software spiegeln.
Wenn man einfach ein paar Shooting-Ordner kopiert, dann braucht man keine Software fürs Kopieren auf die zweite Festplatte. Bei aufwendigeren Sachen wäre die einfachste und zugleich auch kostenlose Software, die ich kenne und benutze - SyncTwoFolders. Sie erlaubt ein paar rudimentäre Einstellungen. Darüber hinaus bieten sich leistungsstarke, kostenpflichtige Programme wie Carbon Copy Cloner an.
Backup-Tipp
Du kannst den Toaster auch für die regelmäßige Sicherung von deinem Computer verwenden. Für die Mac-Nutzer klappt es wunderbar mit TimeMaschine - einmal konfigurieren (u. a. z. B. nicht ständig im Hintergrund, sondern per manuellem Start) und nach dem Backup auf der einen Festplatte, einfach das nächste Backup für die zweite Festplatte mit einem Klick starten. Danach die Festplatten rausnehmen und sicher verstauen.
Der Koffer für deine Festplatten
Wenn du viel fotografierst und vielleicht auch noch andere Sachen (wie z. B. Video) machst, dann werden sich mit der Zeit einige nackte Festplatten sammeln. Perfekt für ihre Aufbewahrung ist ein schicker Festplatten-Koffer. Damit hat man lange Zeit Ruhe und hat bei Bedarf trotzdem alles schnell griffbereit.
Ich habe mir vor einigen Jahren dieses Modell von LogiLink für knapp € 30 gekauft und es erfüllt seinen Zweck. Dort passen 10 HDDs (3,5 Zoll) hinein. Die antistatischen Schaumwände sind sehr dick und Staub ist mir nicht aufgefallen, obwohl ich keine Dichtungen erkenne.
Heutzutage würde ich mir jedoch wahrscheinlich dieses Modell von ORICO bestellen, da es laut der schönen Beschreibung nicht nur aus Aluminium ist, sondern auch stoßfest, staubdicht und feuchtigkeitsbeständig sein soll.
Diese Aufbewahrungskoffer gibt es inzwischen auch mit Aufteilung für gleichzeitig 3 verschiedene Festplatten-Größen (inkl. für die kleinen M.2 SSD). Wenn du so etwas benötigst, wäre dieser Festplattenkoffer aus Aluminium von ORICO eine gute Wahl.
Das Schöne bei den Festplatten-Koffern ist, dass sie nicht nur prima für die Aufbewahrung geeignet sind, sondern, dass man damit auch einfach und sicher seine Festplatten transportieren kann - spätestens beim nächsten Umzug praktisch :).
Alternative bzw. Ergänzung zum Festplatten-Koffer
In manchen Fällen empfiehlt es sich zusätzlich zum Koffer bestimmte Festplatten einfach in einer Hülle aufzubewahren. Z. B. im Falle, dass du eine dritte Sicherung, wo anders aufbewahren möchtest oder, wenn manche Festplatten, die etwas öfters verwendet werden (beispielsweise für laufende System-Backups mit TimeMachine o. Ä.), noch schneller zur Verfügung stehen sollen.
Eine mögliche Strategie wäre außerdem, die Festplatten, worauf die erledigten Fotoshootings ausgelagert werden, erst dann in den Koffer zu stellen, wenn diese voll sind. Bis dahin könnte die eine HDD in einer Hülle neben deinem Schreibtisch sein und die Andere (die Kopie) sicherheitshalber wo anders ebenso in einer Hülle.
Hierzu würde ich dir diese Festplatten-Schutzhülle von ORICO empfehlen. Sie ist von innen mit einem antistatischen, stoßdämpfendem Kissen bestückt, kann beschriftet werden, lässt sich dank cleverem Design übereinander stapeln und ist angeblich spritzwassergeschützt.
Vorteile der "Nackten-Festplatten-Strategie"
Eins vorweg, wenn du dein ganzes Fotografenleben lang mit 2-4 Festplatten auskommen würdest (was ich stark bezweifle), dann ist diese Strategie überdimensioniert für dich! Ebenso, wenn Geld keine Rolle spielt :).
Indem du diesen Workflow mit "nackten" internen Festplatten + Toaster + Aufbewahrungskoffer- und -hüllen anwendest:
- Sparst du auf Dauer Geld bei den Festplatten, da externe HDDs teuerer sind als Interne (SSDs sowieso), der Toaster + Aufbewahrungskoffer bzw. -hüllen günstig sind und wenn überhaupt nur in großen Zeitabständen zu erneuern und/oder erweitern sind.
- Sparst du auf Dauer Platz gegenüber externer HDD-Festplatten, da diese mit eigenem Gehäuse und eigenen Kabeln mitgeliefert werden. Das gilt auch für die Variante mit externem-Gehäuse-extra-kaufen, die man mit ebenso extra gekauften internen Festplatten bestückt.
- Kannst dank Toaster sehr komfortabel zwei Festplatten verbinden und klonen.
- Hast keinen Salat aus Festplatten und Kabeln.
Ich wünschte, ich hätte diesen Workflow viel früher gekannt. Dann hätte ich keine Festplatten in alten externen Gehäusen, keine Kabel, keine dicken Netzteile und hätte mir einiges an Geld, Zeit und Nerven gespart.
Alle Empfehlungen aufgelistet
Zur besseren Übersicht findest du hier eine Liste aller Empfehlungen, ohne Erklärungen. Klick auf die jeweilige Zeile, um zur Empfehlung zu gelangen.
Für unterwegs
● Bearbeitung auf externer Festplatte
Für stationäres Arbeiten
● Externe SSD wie unter "Bearbeitung auf externer Festplatte"
Wenn es nicht auf die Geschwindigkeit ankommt
Wie sieht's bei dir aus?
Das wär's! Wie sieht es denn bei dir aus? In welcher Situation steckst du? Konnte ich dich in einem der hier dargestellten Fälle abholen? War dieser Beitrag hilfreich für dich? Besitzt du vielleicht schon eine/mehrere der Empfehlungen? Schreibe es mir gerne in die Kommentare!
Begriffserklärung (bevor die Schlaumeier meckern)
Umgangssprachlich spricht/schreibt man oft von einer SSD-Festplatte oder einer HDD-Festplatte. Der Begriff "Festplatte" an sich ist eigentlich die Übersetzung der englischen Bezeichnung der klassischen HDD (Hard-Disk-Drive). Eine HDD ist also eine Festplatte und braucht nicht zusätzlich noch die Namenserweiterung "-Festplatte". Das Wort "SSD-Festplatte" ist demzufolge auch nicht korrekt.
In diesem Artikel verwende ich an vielen Stellen "HDD-Festplatte" bzw. "SSD-Festplatte", nur weil diese Wortkombination als Ausdruck von HDD bzw. SSD sehr gebräuchlich ist. Ähnlich auch die Benutzung von "Festplatte" als Überbegriff - korrekt wäre "Massenspeicher".
Transparenz und Ehrlichkeit ist mir wichtig!
Ein Teil der hier empfohlenen Produkte nutze ich selbst; ein Teil von meinen Sachen ist zu alt oder wird nicht mehr angeboten, daher empfehle ich die Nachfolger oder vergleichbare Produkte und orientiere mich dabei an meiner persönlichen Erfahrung und sorgfältigen Recherchen; den Rest besitze ich zwar nicht, kenne ich jedoch teilweise von Freunden und Kollegen und wenn ich mich selbst in einer der im Artikel beschriebenen Situationen befinden würde, würde ich den Empfehlungen definitiv folgen.
Bitte beachte, dass sich die Technik und Technologien schnell ändern. Ich werde mich bemühen diesen umfangreichen Artikel regelmäßig zu aktualisieren, aber ich werde bestimmt nicht auf jede Neuerung reagieren können.
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